Der Softwareroboter als Arbeitswerkzeug - Stefan Hummrich im Interview

von Dr. Marion Eberlein

Dr. Stefan Hummrich ist Vice President Data-Driven Automation bei KUKA und begeistert sich für einen gewinnbringenden Einsatz moderner Digitaltechnologien. Im Interview spricht er über neue Entwicklungen im Bereich KI und Robotik.

Dr. Stefan Hummrich, Vice President Data-Driven Automation KUKA

Setzen Sie bei KUKA schon KI ein – auch bei Ihren Robotern?

Ja. Selbstlernende Systeme sind ein notwendiger Grundbaustein für eine flexible und serviceorientierte Anwendung von Robotern. Durch moderne Kamerasysteme können unsere Roboter z. B. Objekte erkennen und steuern, auch wenn dies vorher nicht explizit Schritt für Schritt programmiert wurde. Ein Supermarkt kann somit ohne großen Programmieraufwand durch Roboter bestückt werden. Ebenso setzen wir bei internen computergestützten Prozessen auf KI. Mittels Low-Code-Plattformen entwickelte Softwareroboter können auf der Nutzeroberfläche unterschiedliche Programme bedienen und somit Prozessschritte automatisieren. Dabei machen selbstlernende Systeme unsere Roboter immer intelligenter, sodass sie auch mit ungeplanten Situationen umgehen können, beispielsweise wenn eine Zwischenmeldung des Computersystems.

Wo lagen die Herausforderungen bei der Entwicklung dieser Use Cases?

Auf dem ersten Blick steht oftmals die Technologie im Vordergrund. Jedoch sind eine saubere Datengrundlage und eine vollständig integrierte IT-Systemlandschaft der Schlüssel zum wertschöpfenden Einsatz von KI-Technologie. Fehlerhafte Daten, lückenhafte Datensätze oder für das KI-System nicht einsehbare Daten stellen große Herausforderungen dar. Parallel dazu muss auch ein reibungsloses Verarbeiten großer Datenmengen in Echtzeit sichergestellt werden. Die wichtigste Aufgabe ist es jedoch, die Menschen auf die Entwicklungsreise mitzunehmen. KI-Systeme werden im Gegensatz zu vielen Sci-Fi-Büchern nur eine Unterstützung für uns Menschen darstellen. Beispielsweise hat der vermehrte Einsatz von Softwarerobotern bei KUKA dazu geführt, dass Mitarbeitende sich vermehrt auf kreative, wertschöpfende Aufgaben fokussieren, mehr Zeit für den Kunden investieren können und ein Boreout vermieden wird. Somit ist neben Maus und Tastatur auch der Softwareroboter als Arbeitswerkzeug akzeptiert.

Wo geht es in den nächsten Jahren im Hinblick auf Robotik hin?

Unsere Automatisierungslösungen werden sukzessiv intelligenter und können die Menschheit und die Natur immer besser unterstützen. Beispielsweise werden Produktionsstätten und Logistik mittels unserer KI-basierten Automatisierungslösungen immer flexibler und intelligenter gemanagt werden können. Parallel dazu wird die Analyse großer Datenmengen, welche im Einsatz unserer Roboter erhoben werden, zukünftig eine immer wichtigere Rolle spielen. KI-Systeme werden kontinuierlich lernen, sodass unsere Roboter und Services noch stärker auf kundenspezifische Anforderungen eingehen können.

Dr. Stefan Hummrich ist Vice President Data-Driven Automation bei KUKA und begeistert sich für einen gewinnbringenden Einsatz moderner Digitaltechnologien. Im Interview spricht er über neue Entwicklungen im Bereich KI und Robotik.

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