1. Wer bist du, was machst du und was begeistert dich an deiner Arbeit am meisten?

Ich bin Vivien und Gründerin von der neuen Strumpfhosenmarke saint sass.

Das Besondere am Gründen ist, dass man immerhin einen kleinen Einfluss darauf hat, wie die Welt gestaltet wird: zum einen als Marke mit physischen Produkten, aber auch als Arbeitgeber. Und dann ist da noch die persönliche Entwicklung: als Gründerin lernt man in ganz kurzer Zeit wahnsinnig viel für’s Leben.

2. Was ist dir im Diskurs zur Zukunft der Arbeit wichtig? Was sind, deiner Meinung nach, die entscheidenden Stellschrauben für die Arbeit der Zukunft?

Die physische Bindung ist bei Kopfarbeitern häufig nicht mehr notwendig, Das verschafft wahnsinnige Flexibilität, aber kann auch die Tiefe der menschlichen Beziehungen im Arbeitsumfeld schwächen. Ich selbst bin auch gerne flexibel, aber bei allem Hype: ich denke, dass wir das nicht unterschätzen und eine Brücke bauen sollten, da Beziehungen, auch wenn diese nur beruflicher Natur sind, ein menschliches Bedürfnis sind.

3. Dein Blick in die Glaskugel: Wie sieht unsere Arbeitswelt in 10 Jahren aus?

Es wird gesellschaftlich auf ganz vielen Ebenen spannend. Eine davon: Es wird ganz neue Arbeitsstrukturen durch flexibles Arbeiten geben und je nach Ausmaß wird es auch politisch interessant: Was ist, wenn immer mehr deutsche Staatsbürger nicht mehr oft in Deutschland arbeiten, oder gar ihren Wohnsitz ummelden? Ihre Kunden können sie digital mitnehmen, auch wenn sie in Indonesien leben. Macht das was mit unseren Gesellschaftsstrukturen?

4. Deine drei Tipps für die Gründung eines Start-Ups:

• Netzwerk ist King: fangt an, Beziehungen aufzubauen, geht zu Veranstaltungen, macht euch online in spannenden Zielgruppen sichtbar und interagiert.
• Ein gutes Netzwerk erhöht die Wahrscheinlichkeit für großartige Chancen, weil ihr proaktiv Leute ansprechen könnt oder Leute euch ansprechen werden.
• Und zu guter Letzt: Better done, than perfect.

Vivien Wysocki ist Gründerin & Managing Director von saint sass sowie RND-Kolumnistin. Sie ist am 23. Juni auf der #futurework22 mit einem Vortrag mit dem Titel "The Art of Social Media Branding -Warum Trends kein Zufall sind" und auf der Paneldiskussion von German Dream dabei.