TOOLBOX ARBEITEN 4.0: Wie die Chemie-Arbeitgeber das Thema Digitalisierung angehen

Wer kennt sie nicht: Wörter aus dem kleinen ABC der Digitalisierung wie „Smart Factory“, „Coworking“ oder „Chief Digital Officer“? Und was hat es mit „New Work“ bzw. „Arbeiten 4.0“ auf sich? Wir Chemie-Arbeitgeber hatten irgendwann genug vom digitalen Buzzword-Bingo. Wir wollten verstehen – und vor allem gestalten! Also haben wir gemeinsam mit Experten aus der betrieblichen Praxis unserer Branche einen Instrumentenkasten entwickelt, mit dem sich wichtige Fragen, die sich Unternehmen im Zuge der Einführung digitaler Technologien stellen, beantworten lassen: die „Toolbox Arbeiten 4.0“.

Die Werkzeuge in der „Toolbox“ liefern praktische Unterstützung zu folgenden Themenschwerpunkten:

Bildung
Hier wird gezeigt, welche neuen Formen des digital unterstützten Lernens es in der Ausbildung gibt und wie Aus- und Weiterbildung für digital kompetente Arbeitnehmer sorgt. Ein Schlüsselberuf unserer Branche – der Chemikant – steht hier im Mittelpunkt. Für ihn wurden sowohl ein neuer Baustein für die bestehende Ausbildungsordnung entwickelt („Wahlqualifikation“) als auch ein Weiterbildungsmodul, das die bestehenden Belegschaften fit für die Digitalisierung macht.

Flexibilität
Dieser Teil der Toolbox trägt dem gesteigerten Bedürfnis nach zeitlicher und räumlicher Flexibilität von Beschäftigten und Betrieben Rechnung. Für das Thema „Lebensphasenorientierung“ gibt es ebenso eine Praxishilfe wie für „mobiles Arbeiten“ oder Flexibilisierungsmöglichkeiten in der Schichtarbeit.

Gesundheit
Sieben Gesundheits-Wegweiser („Navigatoren“) durch verschiedene Themengebiete der Arbeitswelt 4.0, zum Beispiel Arbeiten in virtuellen oder internationalen Teams, Umgang mit Kommunikationsplattformen, Interaktion Mensch/Technologie, wurden von Experten unserer Branche entwickelt. Gesundheit wird in einem immer flexibleren Arbeitsumfeld mehr und mehr zu einem Thema der Eigenverantwortung und Unternehmenskultur.

Datenschutz
Fachleute für Beschäftigtendatenschutz haben außerdem einen Navigator erarbeitet, der sowohl den „Schutz“- als auch den „Chancen“-Aspekten im Umgang mit Big Data im HR-Bereich Rechnung tragen sollen.

Jedes Mitgliedsunternehmen der Chemie-Arbeitgeberverbände kann die „Toolbox Arbeiten 4.0“ nutzen. Bei allen Fragen hilft der Verband vor Ort. Hier das Video zur Toolbox:

Von Praktikern für Praktiker
Die „Toolbox Arbeiten 4.0“ verbindet Service und Praxis: Aus dem Bedürfnis heraus, „Arbeiten 4.0“ handhabbarer zu machen, haben sich Repräsentanten aus Unternehmen und Verbänden in Ad-hoc-Gremien zusammengefunden und gemeinsam die Handlungshilfen“ – ein Instrumentenkasten, der sich als Starterkit versteht, nicht als Stein der Weisen. Denn natürlich kann die Toolbox nicht alle Probleme einer noch unbekannten digitalen Zukunft lösen. Sie kann Unternehmen, besonders kleine und mittlere, aber dazu ermutigen und befähigen, sich auf den Weg in eine Arbeitswelt zu machen, in der sie innovativ, wettbewerbsfähig und zugleich attraktiv für bestehende Belegschaften und potenzielle neue Mitarbeiter sein müssen.

In Arbeit: ein Tool „KI in der Arbeitswelt“
Die Toolbox hat den Charakter eines „atmenden Systems“, das sich in dem Maße verändern muss, wie die Arbeitswelt technologiegetrieben ihr Gesicht verändert. Und so haben wir uns schon ein neues Thema vorgenommen, das es in sich hat: Welche Auswirkungen hat Künstliche Intelligenz (KI) auf die Chemie-Arbeitswelt, welche speziell für den Bereich der Human Resources? Ende Mai geht’s los, dann folgt eine neue Arbeitsgruppe dem bewährten Ansatz: vom Buzzword zur Praxishilfe!

Dr. Andreas Ogrinz ist Geschäftsführer Bildung, Innovation, Nachhaltigkeit beim Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC).

Mehr zum Thema Digitalisierung in der Chemiebranche gibt's hier.

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