Wie die Digitalisierung unsere Arbeit verändert und wie unsere Arbeit die Digitalisierung gestaltet
von Mareike Kühl
Lilian Tschan, Beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, spricht im #futurework-Interview über ihre Themen-Schwerpunkte in 2022. Sie ist auf der #futurework22 auf der Panel-Diskussion mit dem Titel "Schöne neue Arbeitswelt – gilt das wirklich für alle?" vertreten.
Sie sind Staatssekretärin im BMAS. Welche Themen beschäftigen Sie in diesem Jahr besonders?
Wir stehen an einem entscheidenden Punkt in der tiefgreifenden Transformation unserer Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft: Die „drei D’s“ - Demografischer Wandel, Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaft und Digitalisierung - fordern uns heraus. Diese Transformation bietet aber auch Chancen, Leben und Arbeit in unserem Land zu verbessern. Entscheidend ist, dass technologische Innovationen auch zu sozialem Fortschritt führen.
Zwei zentrale Themen, die mich in diesem Zusammenhang in diesem Jahr besonders beschäftigen werden, sind dabei: Die Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten durch einen modernen Beschäftigtendatenschutz effektiv zu schützen und faire Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung für Beschäftigte in der Plattformökonomie zu schaffen.
Wie hat die digitale Transformation das BMAS in seiner Arbeitsweise schon erreicht?
Die digitale Transformation und der Einsatz neuer Technologien erfordern auch eine neue Arbeits- und Verwaltungskultur. Das betrifft die Strukturen unserer internen und externen Zusammenarbeit, die Kompetenzen der Führungskräfte und die aller Beschäftigten sowie neue Methoden und digitale Tools.
Seit der letzten Legislaturperiode hat das BMAS einen Veränderungsprozess angestoßen: Mit Zukunftswerkstätten, dem INQA-Prozess zukunftsfähige Unternehmenskultur, einem ministeriumsweiten Netzwerk agiler Coaches und vielen weiteren Initiativen. Und mit der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft fördern wir ganz explizit interdisziplinäre und agile Formen der Zusammenarbeit, Vernetzung und Digitalisierung.
3. Wie digital arbeiten Sie persönlich in Ihrem Alltag?
Hybrides Arbeiten ist durch die Corona Pandemie alltäglich geworden. Diese Erfahrung teilen wir im BMAS wohl mit den meisten Beschäftigten. Unsere neue Dienstvereinbarung zum zeitflexiblen Arbeiten und zur mobilen Arbeit im BMAS ermöglicht es, bis zu 60% der monatlichen Arbeitszeit ortsflexibel außerhalb des Büros zu erbringen.
Ich persönlich bin viel unterwegs und arbeite deswegen auch digital - aber ich bin auch gerne im Büro und freue mich auch wieder mehr mit Kolleginnen und Kollegen im persönlichen Austausch zu sein. Die Mischung macht's!
Lilian Tschan ist Beamtete Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Sie ist auf der #futurework22 bei der Panel-Diskussion mit dem Titel "Schöne neue Arbeitswelt – gilt das wirklich für alle?" dabei.