Die Arbeitsrechtlerin

Tabea Benz arbeitet seit drei Monaten für die BDA. Früh beschäftigte sie sich in der Abteilung Arbeits- und Tarifrecht mit den Auswirkungen des Corona Virus. Ob im Büro oder im Home Office, ihre Expertise ist jetzt gefragt.

Sie sind durch Corona ziemlich gefordert. Was ist los im Arbeitsrecht?

Ich kam vor drei Monaten als Referendarin zur BDA. Mir wurde von Anfang an viel Vertrauen entgegengebracht. So konnte ich schnell verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Im Januar habe ich einen ersten Leitfaden zu Corona für Unternehmen zusammengestellt. Zu der Zeit war Corona hauptsächlich ein Thema für deutsche Unternehmen, die in China Werke betreiben. Es ging vor allem um prophylaktische Maßnahmen. An dem Punkt konnte noch niemand wissen, welche Entwicklung die ganze Sache nehmen würde. Heute ist jeder Tag eine neue Herausforderung.

Inwiefern?

Wir erhalten extrem viele Anfragen von unseren Mitgliedern. Gleichzeitig sind wir permanent im Austausch mit den zuständigen Ministerien. Es ist alles sehr tagespolitisch und die Entwicklungen überschlagen sich. Man muss flexibel reagieren und schnell umdenken können. In einem Moment kann es um die Ausgestaltung von Betriebsvereinbarungen, im nächsten um das Infektionsschutzgesetz und Fürsorgepflichten des Arbeitgebers gehen. Das ist ziemlich fordernd, aber vor allem sehr spannend. Vor kurzem habe ich zum Beispiel eine Frau aus unserer Mitgliedschaft am Telefon beraten. Ich kannte sie vorher nicht, sehe sie dann aber abends im Interview in den Tagesthemen. Da wird Dir dann bewusst, wo Du hier eigentlich arbeitest.

Kann ungestört arbeiten: Tabea Benz in ihrem Arbeitszimmer.

Funktioniert das alles im Home Office?

Absolut. Per Telefon, mit E-Mails und in Webinaren. Dafür muss ich nicht im Büro sein. Selbst wenn ich im Büro bin, kommunizieren wir innerhalb der Abteilung fast nur noch virtuell. Wir halten uns da an die Abstandsregeln. Der Besuch bei den Kollegen oder das gemeinsame Mittagessen fallen dann natürlich weg.

Fehlt Ihnen das?

Generell fehlt mir persönlicher Kontakt im Moment. Das geht den meisten ja zurzeit so. Es ist einfach schön, ab und zu Menschen zu treffen. Dafür bin ich gesund und die Situation wird sich ja irgendwann wieder ändern.

Wie sieht Ihr Home Office aus?

Ich habe ein eigenes Büro mit großem Schreibtisch. Ich bin auch froh, keinen anderen Raum nutzen  zu müssen. Wenn ich im Wohnzimmer arbeiten müsste, würde es mir schwerer fallen, die Arbeit Arbeit sein zu lassen und den Absprung zum Feierabend zu finden. Ein Vorteil ist auch, dass die Gegend, in der ich wohne, sehr grün ist und ich in der Mittagspause auch mal spontan spazieren gehen kann. Das hat einen hohen Erholungswert.

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