Der Allrounder – Kein Freund von Home Office

Sven Kochanowski ist Referatsleiter „Einkauf und Services“. Seit 1999 ist er bei der BDA und wirkte bereits beim Verbandsumzug von Köln nach Berlin mit. In Corona-Zeiten wird sein Esstisch zum Büro.

Wie nehmen Sie Ihre Aufgaben von zu Hause aus wahr?

Generell bin ich kein Freund von Home Office. Ich kann zwar viele Dinge von zu Hause aus regeln, aber zu meinem Aufgabenfeld gehört auch das Gebäudemanagement. Ich bin nicht der Hausmeister, muss aber einfach regelmäßig vor Ort sein, damit die Dinge laufen. Wir haben eine Menge Dienstleister im Gebäude – Techniker, Handwerker, Reinigungskräfte usw. – die brauchen einen Ansprechpartner. Und ich finde, dass Verwaltungsmenschen eher ins Büro gehören. Trotzdem ist es natürlich super, dass ich jetzt einiges von zu Hause aus machen kann.

Am Esstisch im Einsatz: Sven Kochanowski und sein zweijähriger Sohn.

Wieso?

Ich habe einen zweijährigen Sohn, der rund um die Uhr Betreuung braucht. Ich wechsle mich hier mit meiner Frau ab: Vormittags übernehme ich, nachmittags sie. Aber machen wir uns nichts vor, man kann dann natürlich nicht drei Stunden am Stück vernünftig arbeiten, sondern arbeitet mit Unterbrechungen. Immerhin lässt sich die Arbeit flexibel einteilen. Wenn er zum Beispiel seinen Mittagsschlaf macht, setze ich mich an den Esstisch und arbeite. Nachmittags fahre ich dann meistens nochmal ins Büro.

Was hat Corona verändert?

Ich glaube, wir sind alle etwas verständnisvoller für die Situation anderer geworden. Letztens bei einer Videokonferenz kam mein Sohn vor die Kamera geturnt und brüllte rum. Das hat niemanden groß gestört und alle haben sehr entspannt reagiert. Es hat sogar die Stimmung ziemlich aufgelockert. Früher hätte ich da sicher ein schlechtes Gewissen gehabt. Im Moment haben alle ihre Probleme und müssen es schaffen, Dinge unter einen Hut zu bringen. Dann relativiert sich sowas schnell.

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